In der Gemeinschaftsgrundschule Soldinerstraße in Köln Lindweiler wimmelte es im April nur so von seltsamen Wesen in Form von Kohlrabienen, zucchininiedlichen Prinzen und furchteinflößenden Sellerriesen.
Ruth Scheuer und Ralf Kleinemas haben das Projekt künstlerisch geleitet.
Sie erzählten uns auch, was hinter dem “ schwarz-weißen“ Spuk der zweidimensionalen Figurenwelt steckt:
Papier kann man schneiden, kleben, und zusammenlegen. Aus einer bekannten Form ein Stück ausschneiden. Vom Bären nur das Bein, vom Krokodil die Zähne, von der Schildkröte das Maul. Diese Teile treffen auf die Formen von Düsen, Gestellen und Flügeln, Umrisse von Gemüsen wie Kohlrabi, Rübchen und Zucchini.
Die Figuren aus Tier und Gemüse werden gespielt, zum Beispiel als Prinzessinnen. Neue Figuren, neue Texte und neue Bedeutungen entstehen zwischen den Sätzen wie „Es war einmal ein Königssohn..“ und „An diesem Tag konnte Hochzeit gehalten werden.“ Die Prinzessin trägt kein rosa Kleid und ist trotzdem die Prinzessin. Der Prinz sagt „Mich hat eine KOHLRABIene gestochen“ und der Ritter ruft „Ich ERBSEhe ein Monster.“ „Boah, ist die Welt SELLERIEsig!“, sagt der Riese. Ähnlich wie die Figur wird die Sprache ein Hybrid, der sich vom Gemüse zum Tier zum Ausdruck verwandelt. Auch dieser ist visuell entwickelt und verschafft festgelegten Bedeutungen einen Freiraum. Eine andere Erzählweise mit überraschenden Ausgang wird möglich . Die Kinder geraten ins Erzählen und improvisieren mit eigenen Mustern. Die Geschichten werden zum freien Spiel.
Die Ergebnisse und einige Eindrücke der Projektwoche gibt es hier zu bestaunen: