Bewegte Skulpturen

Eine Gruppe von Mädchen, die unbewegt im Raum steht. Jedes hat eine andere Position eingenommen und nimmt durch eine berührende Geste Kontakt zu einem anderen Mädchen auf. Ein Gebilde, aus Figuren, die einNIK_0327 (800x597)ander zu – und abgewandt, Kontakt halten. Eine „lebende Skulptur“ nennen es die Schülerinnen. Plötzlich löst sich die Gruppe auf. Die Mädchen gehen kreuz und quer durch den Raum. Nach und nach bilden sich überall Paare, Begegnungen und Berührungen, die einfrieren, wieder skulptural werden. Die Paare verharren, das Bild steht still. Nach einiger Zeit lösen sie sich voneinander und Jede geht für sich wieder allein durch den Raum, bis sie erneut ein Gegenüber findet und mit diesem eine neue „Begegnungsfigur„ bildet.

Diese Szene war der Auftakt eines Stückes, das Schülerinnen der Max-Ernst-Gesamtschule mit Schülerinnen der Förderschule Lernen Leyendeckerstraße in einer ganzen Woche entwickelt hatten. In der Einfachheit dieser Szene lag eine besondere Intensität, die von der Begegnung des Menschen mit sich selbst und seinen Mitmenschen erzählte. Einander in die Augen schauen, aufeinander zugehen, Nähe zulassen, aber auch den richtigen Abstand finden, um spüren zu können, wer man selbst ist. Diese grundlegenden Fragen nach Vertrauen und Selbstvertrauen, nach Offenheit und Abgrenzung  waren während der ganzen Woche präsent, nicht nur in der tänzerischen Arbeit, sondern auch in gemeinsamen Gesprächen. Dabei entstand ein respektvolles, produktives Klima, in das sich alle Schülerinnen immer mehr mit eigenen Vorschlägen und Gedanken einbrachten.

DSC_1114 (800x532)Angeleitet wurde die Gruppe dabei von der Tänzerin Uta Sander, die von der Tänzerin Lisa Stefer und der Tanztherapeutin und Künstlerin Regina Pantel unterstützt wurde. Neben zeitgenössischem Tanz und Hip Hop, kamen auch Elemente aus Improvisation und Performance dazu.

Bei der Aufführung entstand  gerade in den ruhigen Bildern eine Spannung und Konzentration, die von der anfänglichen Aufregung nichts mehr spüren ließ und die Zuschauer in Stille versetzte.

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